
Die Trianon Sammelstiftung übersendet ihre besten Wünsche für 2019!
Nachdem 2017 die Gesamtreform des Altersvorsorgesystems in der Schweiz abgelehnt wurde, begünstigte das Jahr 2018 neue Vorsorgereformvorlagen: das Projekt «AHV 21», den AHV-Steuer-Deal und die ersten Phasen der Revision des BVG. Eine Überraschung ist es freilich nicht, hat unser Land doch keine andere Wahl, als schnell eine Lösung für das drängende Problem der Renten zu finden. Denn selbst wenn Stabilität und Qualität unseres 3-Säulen-Systems im internationalen Vergleich nach wie vor sehr gut sind, ziehen am Himmel unserer Altersvorsorge doch weiterhin Wolken auf. Alle aktuellen Umfragen zeigen, dass die Schweizer sich dessen sehr bewusst sind: Die Rente steht an erster Stelle unter den Dingen, die ihnen Sorgen bereiten.
Das ergibt sich aus dem «Sorgenbarometer» der Credit Suisse, das die Altersvorsorge als das wichtigste und dringlichste Problem der Schweiz beschreibt. Auch geht daraus klar hervor, dass die Befragten die Thematik als ein gesellschaftliches Problem betrachten. Sogar im Jugendbarometer ist die Frage der Rente schon angekommen, also bei den Menschen, die erst in einigen Jahrzehnten tatsächlich davon betroffen sind. 86% der Schweizer denken, dass jeder zur Sicherung der Altersvorsorge beitragen sollte, und 72% der Befragten befürworten das 3-Säulen-Modell. Insgesamt sind mit der dritten Säule die meisten zufrieden (50%), während sich nur 44% bzw. 42% der Befragten mit der zweiten und ersten Säule gut versorgt fühlen.
Die Ergebnisse des Raiffeisen-Vorsorgebarometers 2018 bestätigen ebenfalls die Sorge unserer Mitbürger und unterstreichen, dass das Vertrauen der Bevölkerung – vor allem in die staatliche Vorsorge (AHV) – erschüttert ist. Ferner muss das Wissen in Bezug auf die Altersvorsorge verbessert werden. Auch will die Bevölkerung an der Kapitalentnahme aus dem Vorsorgeguthaben und weiteren Optionen festhalten.
Diese Studien stellen nicht nur fest, wie wichtig die Altersvorsorge für die Schweizer ist, sondern können sich auch für die Vorsorgeeinrichtungen als sehr nützlich erweisen und ihnen dazu dienen, die Leitlinien für ihre künftige Strategie festzulegen. Dazu gehört die Bedeutung der richtigen Verwaltung zur Stärkung ihrer Glaubwürdigkeit, damit sie das Vertrauen der Versicherten zurückzugewinnen aber auch die Forderung nach einer vollständigen, transparenten Kommunikation zur Gewährleistung der Aufklärung und Information der Versicherten sowie zur Schaffung eines guten Verständnisses in der Bevölkerung für die Herausforderungen der Reformen, zu denen sie abstimmen werden. In einer Welt im ständigen Wandel ist die Fähigkeit, flexible und innovative Lösungen vorzuschlagen, zweifellos wesentlich, damit die Stärke des Systems gewährt bleibt.
Die neuen Reformvorschläge dürften im Jahr 2019 Gegenstand intensiver Debatten werden. Nach mehr als 20 Jahren des Scheiterns aller Reformbemühungen käme es wohl einem Euphemismus gleich, davon zu sprechen, dass der Weg zu einer ausgewogenen, auf einem gemeinsamen Konsens beruhenden Lösung lang und schwer wird. Und es mag sogar verlockend erscheinen, einen Katalog mit den zahlreichen Einwänden von allen Seiten zu erstellen, die bereits aus den politischen Parteien, von den Sozialpartnern und aus der Bevölkerung kommen, darunter zuallererst der Vorschlag der Anhebung des Renteneintrittsalters für die Frauen und die Anhebung der Mehrwertsteuer.
Man kann aber auch entscheiden, jeglichen übermässigen Pessimismus zu vermeiden, und beschliessen, auf die Stärke unserer Institutionen, den Pragmatismus unserer Politiker und das Gespür der schweizerischen Bevölkerung zu vertrauen. Und so Schritt für Schritt weiter in Richtung eines sozial und politisch akzeptablen Kompromisses gehen, damit unsere Altersvorsorge in Zukunft besser auf die neue wirtschaftliche und demografische Realität abgestimmt ist. Fassen Sie also gemeinsam mit uns zu Beginn dieses neuen Jahres den guten Vorsatz, (trotz allem) optimistisch zu bleiben und möglichst bald – wie einst Markt Twain – sagen zu können: «Sie wussten nicht, dass es unmöglich war, deshalb taten sie es.»
Wir wünschen Ihnen ein frohes und erfolgreiches Jahr 2019. Mögen die 365 neuen Tage Ihnen viele Chancen und eine gehörige Portion Glück bescheren.
Der Stiftungsrat der Sammelstiftung Trianon